Birkenau/Nieder-Liebersbach  Es war schon gewagt, in Zeiten von Corona ein sportliches Event von der Komplexität eines Horst Stephan Pokals zu planen und dennoch hatten wir uns dazu entschlossen mit der 10. Auflage des beliebten Mannschafts- und Einzelturniers genau dies zu tun. Wohl wissend mit der Konsequenz, dass jederzeit die Absage des Wettkampfs über der Planung schwebte. Ein Grundgerüst wurde gezimmert, ein Hygienekonzept konzipiert und Partner wie die Langenbergschule, die Vereine TSV Birkenau, KSV Weiher und SV Mörlenbach mit ins Boot geholt. Dies wäre ganz nach dem Geschmack des Namensgebers des Turniers gewesen, trat er doch stets selbst als „Brückenbauer“ in verschiedenen Sportarten in Erscheinung. Im Jahr eins nach Horst Stephan (gest. 14.07.2020) verfolgen wir das weiter, was ihm zeitlebens am Herzen lag: Verbindungen und Freundschaften schaffen. Die Ausschreibung für das Jubiläums- und 1. Gedächtnisturnier ging raus an die Vereine und bald wurde klar, man rannte mit dem Ansinnen den Sportlern, vom Nachwuchs bis zur Meisterklasse, eine Wettkampfmöglichkeit zu bieten, bei den Verantwortlichen der Vereine offene Türen ein. Nach anderthalb Jahren Wettkampfpause (unter der besonders der Nachwuchs zu leiden hatte) war das Verlangen groß, nicht nur Woche für Woche in der Trainingshalle zu stehen, sondern das Erlernte auch auf der Wettkampfläche zu präsentieren und sich wieder sportlich mit anderen zu messen. Aus dem großen Zuspruch heraus von 31 Vereinen, rund 300 Sportlern aus neun Bundesländern, den gegeben Hygienevorschriften und der Hallenkapazität entschloss man sich das Turnier ohne Zuschauer stattfinden zu lassen, um allen Sportlern den Aufenthalt in der Sporthalle zu Ermöglichen. Zudem wurde um das Wettkampfgeschehen etwas zu entzerren und die Abstandregeln sowie die Hygienemaßnahmen umsetzen zu können, die angrenzende Hermann Sattler-Halle mit einem weiteren Sprungboden (Leihgabe vom KSV Weiher/SV Mörlenbach) zum Einturnen ausgelegt.

Wer die Veranstaltung verfolgen wollte stand trotzdem nicht gänzlich außenvor, sondern konnte per „Livestream“ über das Online-Video-Portal „YouTube“ und dem Kanal der SVG Sportakrobaten das Turnier verfolgen. Unser Dank gilt dem Mann hinter den Kameras, Axel Wischnewski, Sportlervater und frisch gewählter Präsident des Hessischen Sportakrobatik Verbandes. Die Grußworte von Landrat Engelhardt, Volker Buser (ehemaliger Ortsvorsteher), Marc Steinmann (Ortsvorsteher), Jochen Kruse (Vorsitzender der SVG) und last but not least von Bürgermeister Milan Mapplassary kamen im Jubiläumsjahr per Videobotschaft und wurden zu Beginn der Veranstaltung per livestream eingespielt. In seiner bekannt charmanten und humorvollen Art begleitete Bernhard Bitsch mit seinen Ansagen durch das Turnier. Für den reibungslosen Ablauf der komplett digitalen Bewertung durch die über 40 Kampfrichterinnen und Kampfrichter (für die SVG Denise Kautz und Mike Beaupré) mit der AcroScore Software war Harald Siebke zuständig.

Auch die Trainerinnen der SVG Katja Döhrer, Tamara Dien, Katja Feidner-Volckmann und Diana Lay, die während der vergangenen Corona-Monate ihren Sportlerinnen stets das Training ermöglichten, online, in der Halle oder sogar Einzelformationstraining, um sie auf diesen Wettkampf vorzubereiten, fieberten mit ihren Schützlingen auf der Matte mit. Für gleich drei SVG Nachwuchs-Formationen war der HSP der erste gemeinsame Wettkampfauftritt in dieser Konstellation und für Maja Hassel war es sogar der erste Auftritt überhaupt. Mit ihrer Partnerin Viktoria Baron trainiert sie seit zwei Monaten und die beiden harmonieren gut zusammen. „An Kleinigkeiten muss noch gefeilt werden und auch die Choreo braucht noch Routine“, ist das Fazit ihrer Trainerin Tamara Dien. Sie erreichten mit 22,260 Punkten einen tollen 5. Platz.
Auf einen hervorragenden 4. Platz turnte sich das Trio Naemi Himmel, Lotta Steinmann und Lena Bartylak. In nur 8 Wochen haben sie ihre Choreographie und die Elemente erlernt und zauberten, mit nur einer kleinen Unsicherheit beim ersten Salto, eine schöne Übung auf die Matte. Belohnt wurden sie außerdem mit einer Nominierung vom HSAV zur „Deutschen Bestenermittlung“ nach Taucha (Sachsen) Ende November, der inoffiziellen Deutschen Meisterschaft des Nachwuchses.
Mit Taissia Ehret (10) und Emilia Neidig (6) ging das jüngste Damenpaar der SVG an den Start und meisterte ihr Debut mit kleinen Wacklern. An der Choreo darf nach Trainerin Diana Lay noch gearbeitet werden. Ein vierter Platz ist ein erster Achtungserfolg für das Paar das sich als großes Ziel die Schüler DM 2023 gesteckt hat.
Als Damenpaar waren Fabienne Lay und Anna Dorigatti 2019 schon zusammen gestartet. Danach waren sie als Trio auf der Matte zu sehen und nun präsentieren sie sich 2021 erneut als Damenpaar (Jugend). Durch die kurze Vorbereitungszeit konnte man die Anspannung der Beiden auf der Matte spürbar greifen, kleine Unsicherheiten schlichen sich ein. Der 3. Platz ist Ansporn für die nächsten Aufgaben.
Ebenfalls in der Alterskategorie Jugend präsentieren Sarah Himmel, Lena Wischnewski und Emily Neher eine tolle Übung. Obwohl ihnen bei einem Element der Aufgang beim ersten Mal nicht gelingen wollte (das lag an Lena Verletzungen am Oberschenkel) legten sie mit schönen Elementen und einer perfekt präsentierten Choreo nach und landeten in der Endabrechnung auf dem Siegerpodest auf dem 2. Platz. In 2 Wochen wollen sie nun bei der DM Junioren1 Erfahrung sammeln Altersmäßig sind sie auch im nächsten Jahr noch der Jugend zuzuordnen.
Josephine Beaupré und ihre Partnerinnen aus Erbstetten, Kira Winter und Lena Holdefer, bildeten den sportlichen Abschluss des HSPs. Trotz eines unplanmäßigen Abgangs bei der Kugel ernteten sie für ihre ausdrucksstarke Choreographie und ihre hochkarätigen Elemente tosenden Applaus und Platz 3 in der Meisterklasse. Im Anschluss an ihre Präsentation wurden sie zusammen mit ihrem Trainerteam Birgit Cuntz und Hermann Messer für ihre erfolgreiche Teilnahme bei der Europameisterschaft in Italien im September geehrt.

Den Mannschaftswettbewerb entschied der SC Hoyerswerda, mit vier Goldmedaillen in den Einzelwertungen für sich und dufte den großen Horst Stephan Mannschaftspokal, in diesem Jahr gestiftet von der Gemeinde Birkenau, nach 2010, 2014 und 2016 bereits schon zum vierten Mal mit nach Hause nehmen.
Und zu guter Letzt hat die Sportakrobatik Abteilung der SVG nicht nur viele Pokale verteilt, sondern auch selbst einen erhalten: den Ausrichterpokal!
Damit haben die teilnehmenden Vereine ihre Dankbarkeit ausgedrückt u.a. für 10 Jahre HSP – ein Turnier der X-tra Klasse. Gerührt von dieser überraschenden Geste nahmen Richard Andolfatto, Jeanette Defièbre-Doering und Doreen Heckmann-Nötzel stellvertretend für das gesamte Organisations-Team und aller Helfer (100-köpfig!) den Pokal und die Urkunde entgegen. DANKE - Wir haben uns sehr gefreut!

Zu den Ergebnissen: Vereinswertung und Einzelergebnisse

Artikel der WNOZ von Udo Fritz (veröffentlicht am 2. November 2021)

 

HSP zeitungsartikel2021

Genf Josie, Lena und Kira sowie die restliche deutsche Nationalmannschaft sind gut in Genf angekommen. Am Freitag (02.07.) starten die Wettkämpfe.
Wir wünschen euch ganz viel Erfolg! Genießt es euren Traum endlich zu leben und rockt das Ding! 💪🍀
Wir drücken euch von zuhause aus die Daumen ✊

Startzeiten:
Freitag, 02.07. - Balance - 12.51 Uhr
Samstag, 03.07. - Dynamik - 14.45 Uhr
Sonntag, 04.07. - Kombi - 10.03 Uhr
Hier der Livestream:
https://www.acro-companion.com/competition/overview

Nieder-Liebersbach  Wir freuen uns mit Josie und ihren Partnerinnen Lena und Kira (SKG Erbstetten) über die Nominierung zur Europameisterschaft. Diese findet vom 27.09. - 04.10.2021 in Pesaro/Italien statt.

Nieder-Liebersbach  Die Akrobatikfamilie der SVG freut sich mit Josie und ihrer Formation über die Nominierung zur WM. Josie Beaupré setzt damit die lange Tradition von SVG-Sportler/innen in der deutschen Nationalmannschaft und Teilnahmen an Weltmeisterschaften fort. Die sportliche Leitung der SVG Sportakrobaten Dr. Doreen Heckmann-Nötzel bat die drei Sportler zu einem Interview und stellte ihnen folgende Fragen:

Doreen: Herzlichen Glückwunsch zur Nominierung, besser gesagt zur wiederholten Nominierung. Das allein ist ja schon ein großer Erfolg. Im letzten Jahr konnte die WM pandemiebedingt leider nicht stattfinden. Wie groß war eure Motivation sich der Herausforderung und der Hoffnung auf eine Teilnahme in diesem Jahr noch einmal zu stellen?
Lena:
Am Anfang war es schon eine Enttäuschung, dass die WM pandemiebedingt ausfallen musste. Trotz allem war uns klar, dass wir weiter trainieren um uns unseren Traum von der WM zu erfüllen. Als wir gehört haben, dass uns Bundestrainer Igor Blintsov erneut nominiert hat, haben wir uns genauso wie bei der ersten Nominierung 2020 riesig gefreut. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl Deutschland bei einer Weltmeisterschaft vertreten zu dürfen!
Josie:
Nur fehlt uns leider in dieser Zeit der Vergleich mit anderen Sportlern. Außerdem fielen geplante Kaderlehrgänge aus. Das war/ist schon immer enttäuschend, da man dort gute Tipps bekommt um seine Elemente zu verbessern.
Kira:
Durch diese Situation wachsen wir aber auch immer weiter zusammen und motivieren uns gegenseitig.

Doreen: Welchen Einfluss hat(te) die aktuelle Lage auf euer/das Training? Und wie geht ihr damit um?
Kira:
Bei uns hat Corona zum Glück nur geringe Auswirkungen auf den Trainingsalltag. Wir konnten die meiste Zeit in der Halle stehen und trainieren. Im Moment sind wir in Erbstetten (trainiert von Birgit Cuntz) mit zwei anderen Einheiten in der Halle und in Nieder-Liebersbach (trainiert von Hermann Messer) sind wir meistens alleine. Dabei fehlt natürlich etwas das Vereinsgefühl.
Lena:
Außerdem trainieren wir jetzt seit ca. 1,5 Jahren zusammen und hatten leider bis jetzt noch keinen gemeinsamen Wettkampf, die uns normalerweise die Möglichkeit geben unsere Leistung zu überprüfen. Auch Kaderlehrgänge finden nur sehr selten statt. Trotzdem sind wir sehr froh, dass wir als Kaderathleten unter Hygienemaßnahmen überhaupt trainieren dürfen.

Doreen: Wie sieht euer Trainingsalltag aktuell aus? Wie und wo trainiert ihr?
Josie:
Wir müssen flexibel sein, da es nicht so einfach ist Schule, Studium und Training unter Coronaregeln (z.B. Ausgangssperren) unter einen Hut zu bekommen. Zurzeit trainieren wir fünf Einheiten die Woche, davon 1x in Nieder-Liebersbach. Das bedeutet, dass ich viel Zeit auf der Autobahn verbringe, da die vier anderen Trainingseinheiten in Erbstetten stattfinden.
Lena:
Jede unserer fünf Einheiten dauert 3-3,5 h. Wir haben vor, kurz bevor es dann losgeht zur WM das Pensum noch ein wenig zu erhöhen.
An dieser Stelle gilt auch ein riesen Dank unseren Eltern, die uns bei den Fahrten unterstützen. Ohne sie wäre das für uns nicht möglich.

Doreen: Welche Hoffnungen und Ziele habt ihr für die WM? Wie geht’s danach weiter?
Lena:
Erst einmal freuen wir uns Teil der deutschen Nationalmannschaft zu sein. Unser Ziel ist es verletzungsfrei durch die Vorbereitung zu kommen und perfekt vorbereitet dorthin zu reisen.
Kira:
Wir wollen auf der WM unsere Bestleistung zeigen. So, dass wir von der Wettkampffläche gehen und alle zufrieden sind. Natürlich würden wir uns riesig freuen, wenn dabei ein Finalplatz rausspringt.
Josie:
Ende des Jahres findet dann noch die EM in Italien statt. Da würden wir gerne teilnehmen, also trainieren wir fleißig weiter. Wenn es vorher noch Wettkämpfe gibt, wollen wir da auch so oft wie möglich auf die Matte. Wie es danach weitergeht, wissen wir noch nicht.