Sindelfingen Es gab wieder etwas zu feiern bei den Sportakrobaten der SVG Nieder-Liebersbach, denn bei den Deutschen Meisterschaften übertraf sich das Jugendmixpaar Luca Fändrich und Lucia Treusch quasi selbst und holte in der Kategorie Dynamik den Titel. Den nun insgesamt 60. in der Chronik der SVG Akrobaten seit 1967. Dabei standen die Zeichen noch wenige Tage vor dem Wettkampf gar nicht gut nach einer Trainingsverletzung von Lucia, sogar um die Meisterschaftsteilnahme wurde gebangt. So trafen es die Worte vom 2. Vorsitzenden der SVG, Jochen Kruse, beim kurzfristig organisierten Empfang am Montagabend in der Liebersbacher Sporthalle auf den Punkt, „Glück und Willen, den Sportakrobaten scheint es mitgegeben zu gewinnen“. Gemeinsam mit Marion Winkler (Mitglied des Vorstands SVG) beglückwünschte er die Sportler für ihren „Coup“. Auch Bürgermeister Helmut Morr war vor Ort und gratulierte dem Meisterpaar sowie den beiden Jugendtrios, die sich in Sindelfingen ebenfalls stark präsentierten. Er überbrachte zudem die Glückwünsche von Ortvorsteher Volker Buser, der wegen eines dienstlichen Termins nicht selbst anwesend sein konnte und überreichte den Meistern ein kleines Präsent der Gemeinde Birkenau.
Wenige Tage vor den Meisterschaften hingen noch dunkle Wolken über der Teilnahme von Luca und Lucia. Beim Training hatte sich Lucia am Fuß verletzt, der ihr auch in dem darauffolgenden Training noch große Schmerzen bereitete. So entschlossen sich Trainer und Sportler das Training bis zur DM auszusetzen und gemeinsam mit Physiotherapeut und Papa André Fändrich alles in die Gesundung von Lucia zu investieren, damit die zwei durch gegenseitige Motivation und Therapie auf die Matte gehen konnten.
Mit einer hervorragenden Tempoübung gelang ihnen dann ein nie erwarteter Start in den Wettkampf, denn an ihrer Leistung kam keiner ihrer sechs Mitkonkurrenten vorbei. „Die Choreografie und die Elemente haben sie alles gut umgesetzt. Die zwei turnen seit Anfang des Jahres zusammen und wir hatten uns im Vorfeld nichts ausgerechnet, sondern wollten uns, erst recht nach der Verletzung, einfach nur gut präsentieren“, erklärte etwas fassungslos vor Freude Trainerin Natascha Metzler. In der Balanceübung schlichen sich kleine Unsicherheiten in den Elementen ein und am Ende stand hier ein vierter Platz zu buche. Genauso wie im Finale nach der Kombiübung für die Mehrkampfwertung. „Mit Schmerzen im Fuß und aufgrund des fehlenden Trainings konnte die neue Choreo leider noch nicht umgesetzt werden. Da muss noch mehr Routine rein, dann wird auch hier alles rund laufen“, so die Analyse von Metzler. „Die zwei können sehr stolz auf sich sein“.
Ihre eigene Meisterschaft hatte das Schülertrio Fabienne Lay/Hannah Maria Victor/Anna Dorigatti vor wenigen Wochen und mit DM Titel und Platz zwei erfolgreich bestritten. In Sindelfingen gingen sie nun eine Klasse höher an den Start. „Wir sind hier gestartet auch unter dem Aspekt den Kamprichtern zu zeigen, dass unserer Titelgewinn keine Eintagsfliege war aber vor allem auch um zu sehen was uns nächstes Jahr erwarten könnte“, erklärte Diana Lay die Teilnahme ihrer Formation. Mit hervorragenden Übungen gelang ihnen in einem immens großen Starterfeld von 29 Formationen zum Auftakt ein 8. Platz in Balance und der fünfte Rang in Dynamik. Im Finale turnten sie, nach nur zwei wöchiger Vorbereitung, mit einer grandiosen Kombiübung die viertbeste Wertung was ihnen in der Mehrkampfwertung den herausragenden 5. Platz bescherte.
Beim Trio Paula Wischnewski/Seraphina Maul/Lena Wischnewski ist man seit Anfang des Jahres was das Größenverhältnis zueinander betrifft, an die Grenzen gestoßen. Das macht sich vor allem bei den Wurfelementen und den Flugphasen bemerkbar. Nach der erfolgreichen Teilnahme in der Hessischen Liga und beim internationalen Turnier in Cesenatico (Italien), sollte die Meisterschaft der letzte gemeinsame Wettkampf sein. So ging im badischen Sindelfingen nach 2 Jahren und 6 Monaten eine intensive gemeinsame Zeit zu Ende. „Sie waren sehr aufgeregt, dass war deutlich zu spüren vor allem bei der Choreographie ihrer Balanceübung. Das Thema „letzter Wettkampf“ war immens präsent in ihren Köpfen“, so Trainerin Nina Schwöbel. Die Technik war dafür sauber und bescherte ihnen zum Einstieg einen 11. Platz. Zwei Plätze nach oben, auf Rang neun, ging es dann mit einer sehr ordentlichen, fehlerfreien Tempoübung. Wenn auch nach Meinung der Trainer die Wertung dafür etwas niedrig ausfiel, qualifizierten sie sich für das Finale. Hier präsentierten sie mit zwei neuen Balanceelementen, eine saubere Kombi-Übung, schoben sich nach toller Vorstellung noch drei Plätze weiter nach vorne und setzten der gemeinsamen Zeit einen würdigen Schlusspunkt. Trotz der Freude um einen 7. Platz in der Mehrkampfwertung, überwog am Ende die Trauer über die Formationstrennung und es flossen ein paar dicke Tränen bei den Akteuren. Nach der Sommerpause wird es für sie sportlich in anderen Formationen weitergehen.
Zum Schluss des Sportlerempfangs stellte Abteilungsleiter Richard Andolfatto noch einmal explizit die Arbeit der Trainerinnen in den Vordergrund und lobte ihr unermüdliches Engagement. „Ohne deren Einsatzbereitschaft und Hingabe sind solche Erfolge nicht möglich“.
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