Aalen Im Rahmen des Limes World Cup 2025 traf sich die Weltelite der Sportakrobatik auf der Ostalb und verwandelte die Ulrich-Pfeifle-Halle in Aalen in ein internationales Zentrum des Spitzensports. Aalen, bekannt für seine römische Geschichte und den UNESCO Welterbe-Status des Obergermanischen-Raetischen Limes, bot einmal mehr eine Bühne für sportliche Höchstleistungen und kulturellen Austausch.
Insgesamt nahmen in diesem Jahr über 450 Sportlerinnen und Sportler aus zehn Nationen teil, darunter Finnland, Australien, Österreich, die Niederlande, Polen, Portugal, Großbritannien, die Schweiz, die Türkei und Deutschland. Die große internationale Beteiligung unterstreicht die wachsende Bedeutung des Limes Cups im Kalender der Sportakrobatik und sorgte für ein sportlich wie kulturell vielfältiges Teilnehmerfeld. Neben dem Sammeln wichtiger Punkte für das World-Cup-Ranking war der Wettkampf für viele Athletinnen und Athleten die letzte Standortbestimmung vor den World Games im August in China – entsprechend hoch war das sportliche Niveau.
Umrahmt wurde das Hauptevent vom Limes Juniors Cup, bei dem sich junge Sportakrobatinnen und -akrobaten in fünf weiteren Altersklassen gegenüberstanden. Für die beiden SVG-Formationen – das Pre-Youth Damenpaar Taissia Ehret & Emilia Neidig und das Junioren-Trio Sarah Himmel, Lena Wischnewski & Emily Neher – war es die erste Teilnahme an solch einem großen internationalen Turnier und demnach auch emotional ein besonderer Moment.
Beide Formationen starteten hochmotiviert mit ihrer Paradedisziplin, der Dynamikübung, in den ersten Wettkampftag.Trotz früher Startzeiten, Prüfungsstress und hoher Temperaturen überzeugten beide Teams mit starken Auftritten.
Starker Auftritt in neuer Altersklasse
In der höheren Altersklasse Pre-Youth an den Start gehend boten Emilia & Taissia eine überzeugende Übung mit sicheren Elementen. Artistisch ist es nach zwei Jahren nun Zeit für die bereits geplante neue Choreografie. Leider führte ein unverschuldeter Abzug zu einer besseren Platzierung, dennoch blieben sie in einem starken Teilnehmerfeld in Lauerstellung für das Finale.
Am zweiten Wettkampftag, erneut früh auf der Matte, zeigten Taissia & Emilia auch hier eine saubere Balanceübung. Wenn auch der Mut, in der höheren Altersklasse zu starten, dieses Mal noch nicht mit dem Finaleinzug belohnt wurde, können sie als jüngste Starterinnen unglaublich stolz auf ihr internationales Debüt sein. Mit ihren zwei Übungen haben sie gezeigt, dass zukünftig mit ihnen zu rechnen ist und die ersten Tränen der Enttäuschung wichen schnell der neuen Motivation für kommende Aufgaben.
Sarah, Lena & Emily: Auf dem Weg zur Spitze
Ein starkes Ausrufezeichen setzte das Junioren-Trio Sarah Himmel, Lena Wischnewski & Emily Emily Neher. Bereits in der Qualifikation überzeugten mit einer technisch anspruchsvollen Dynamikübung mit hohem Doppelsalto gebückt und einer souveränen Doppelschraube. Ihre starke Ausstrahlung und saubere Technik wurden mit einer hohen Wertung belohnt - am Ende des ersten Tages rangierten sie auf dem vielversprechenden 3. Platz. Am zweiten Wettkampftag ließ das Trio keinen Zweifel daran, wohin der Weg führen soll. Mit einer ebenso sicheren Balanceübung sicherten sie sich auf dem Bronzerang den verdienten Einzug ins Finale.
Finale mit Höhen und Tiefen
Mit großer Motivation zeigten Sarah, Emily und Lena vor voll besetzter Halle noch einmal ihr Können. Doch die Nervosität, die langen Wettkampftage und die hohen Temperaturen in und außerhalb der Halle forderten ihren Tribut. Die Handstand-Pyramide gleich zu Beginn der Kombi-Übung konnte nicht komplett gezeigt werden und kostete wertvolle Punkte.
Ihrer Professionalität sei Dank beendeten die drei ihr Programm dennoch souverän und zeigten ihre Stärke in den Dynamik-Elementen. Im Gesamtklassement reihten sie sich hinter den Junioren-Trios aus Australien und Deutschland auf dem 6. Platz ein.
Das Trainerteam Tamara Dien und Denise Kautz zeigte sich hochzufrieden mit ihren Athletinnen: “Beide Formationen haben mit viel Haltung und Einsatz überzeugt. Besonders unser Trio hat bewiesen, dass es das Potenzial für internationale Podestplätze besitzt. Jetzt liegt ihr Fokus klar auf der Vorbereitung für die Deutschen Meisterschafts-Finals im August in Dresden.”
Dr. Doreen Heckmann-Nötzel schreibt SVG-Geschichte
Dr. Doreen Heckmann-Nötzel (sportliche Leitung der SVG Sportakrobaten und internationale Kampfrichterin) vertrat Deutschland beim World Cup als Kampfrichterin des Deutschen Sportakrobatikbundes – und schrieb damit auch ein kleines Stück Vereinsgeschichte für die SVG. Bei ihrer World Cup Premiere bewies sie drei Wettkampftage lang am Kampfrichtertisch, höchste Konzentration, Fachkompetenz und Leidenschaft für die Sportakrobatik. Darüber hinaus übernahm sie auch beim Limes Juniors Cup verantwortungsvolle Aufgaben als Haupt- und Schwierigkeitskampfrichterin.